Die Querflöte, auch Traversflöte genannt, ist neben der Blockflöte der wichtigste Vertreter der Flötenfamilie. In England, Italien und Frankreich auch als die "Deutsche Flöte" bezeichnet, gewann die Querflöte Ende des 18. Jahrhunderts gegenüber der bis dahin in der Kunstmusik etablierten Blockflöte zunehmend an Bedeutung; durch die Integration in das klassische Orchester wurde die Querflöte zu einer festen Größe im orchestralen Klangspektrum der folgenden Musikergenerationen.
Fortschritte im Instrumentenbau sowie eine größere Zahl von Lehrwerken zum Querflötenspiel markieren die schnell zunehmende Bedeutung dieses Holzblasinstruments im musikalischen Alltag seit etwa 1651. Bis dahin hatte die Querflöte gewöhnlich sechs Löcher; die ersten Klappen findet man in Frankreich in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es bildeten sich in der Folgezeit zwei unterschiedliche Bauweisen heraus, die Straßburger Bauart mit ein bis drei Klappen und die Englische Bauart mit vier Klappen. Die Weiterentwicklungen von Theobald Böhm in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts machten die Querflöte zu dem Instrument, das uns heute bekannt ist. Unsere Flöte hat zwar keine Klappen, aber Sie gehört auch zur Gruppe der Holzblasinstrumente, obwohl sie nicht aus Holz, sondern aus Metall und Kunststoff ist. Ursprünglich wurde die Flöte, die als eines der ersten Musikinstrumente überhaupt gilt, aus Ton, hohlen Ästen, Knochen oder Muscheln gefertigt. Unsere Flöten bestehen aus einer zylindrischen Röhre mit Grifflöchern. Die Tonerzeugung erfolgt durch Schwingungen eines Luftblattes, das sich zwischen der Lippenöffnung und der Anblaskante des Mundstücks entwickelt. Die Tonhöhe wird durch die Länge der schwingenden Luftsäule bestimmt. Ein Sprichwort bei uns heißt: „Wer gut küssen kann, kann auch gut Flöte spielen!“